Im folgenden Artikel möchte ich zeigen, wie der Text der österreichischen Philosophin und Schriftstellerin Helene Druskowitz (1856-1919) versucht, einen Streit auszulösen, indem er eine Logik etabliert, die sich mit der Logik der Welt kreuzt und diese herausfordert. Er zielt auf Veränderung, allerdings nicht im konsensuellen Rahmen politischer Anteilnahme, sondern indem er eine neue Aufteilung der Welt fordert. Dazu finden sich im Text zahlreiche Versuche, die dargestellte Logik als stringent zu etablieren: diese Gesten versuchen, den Text als endgültige, nicht zur Diskussion stehende Wahrheit zu inszenieren. Ich versuche in diesem Text, diesen schließenden Gesten und ihren Effekten nachzuspüren und sie für meine Fragestellung nach politischen Potenzialen von Manifesten zu öffnen.
Helene Druskowitz’ Pessimistische Kardinalsätze (1905) als Manifest
JVF Conference Papers