Historiker und IWM Permanent Fellow Timothy Snyder wurde am Mittwoch, dem 23. September 2020, von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit dem Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Bundespräsident Alexander Van der Bellen bezeichnete Timothy Snyder in seiner Rede als einen „weltweit anerkannten und geschätzten Historiker, dem es bei der Behandlung seiner Themen gelingt, …
Historiker und IWM Permanent Fellow Timothy Snyder wurde am Mittwoch, dem 23. September 2020, von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit dem Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen bezeichnete Timothy Snyder in seiner Rede als einen „weltweit anerkannten und geschätzten Historiker, dem es bei der Behandlung seiner Themen gelingt, einen neuen, noch nicht dagewesenen Blick auf zeithistorische Ereignisse zu werfen“. Das Ehrenzeichen, das von der Republik eigens für Leistungen in Wissenschaft und Kunst geschaffen wurde, gelte dem „Zeitgeschichtler und Zeitdiagnostiker, jedoch auch dem engagierten Zeitgenossen, dem Forscher und Rezensenten Timothy Snyder ebenso wie dem Schriftsteller, also Künstler Timothy Snyder“, so Van der Bellen. Zudem unterstrich er seine langjährige Verbundenheit zu Wien – u.a. in seiner Funktion als Permanent Fellow am Wiener Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) und Redner bei den Wiener Vorlesungen und anderen Veranstaltungen. „Überall wird deutlich, dass Österreich ein ganz wesentlicher Ort für Ihr Wirken und Leben ist. Es ist also nur folgerichtig, dass ich Ihnen nunmehr das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst überreichen kann“, begründete der Bundespräsident bei der Verleihung die Auszeichnung
[Die Rede in voller Länge zum Nachlesen].
Timothy Snyder ist Richard C. Levin Professor für Geschichte an der Yale University sowie seit 2005 Permanent Fellow am IWM in Wien. Als Historiker hat er bahnbrechende Werke verfasst, die neue Wege für die Erforschung des Zeitalters des Nationalismus sowie der Geschichte Osteuropas und des Holocaust eröffneten und stets die eminente Bedeutung des Erinnerns für die Politik hervorhoben. Timothy Snyders Bücher erschienen in vierzig Sprachen, wurden weltweit in den bedeutendsten internationalen Foren diskutiert und wiederholt mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Zu seinen zahlreichen Publikationen zählen: Bloodlands: Europe Between Hitler and Stalin (2010), Thinking the Twentieth Century (mit Tony Judt, 2012); Black Earth: The Holocaust as History and Warning (2015); On Tyranny: Twenty Lessons from the Twentieth Century (2017); und The Road to Unfreedom: Russia, Europe, America (2018).
Am IWM leitet Timothy Snyder den Forschungsschwerpunkt „United Europe – Divided History“ sowie das Projekt „Ukraine in European Dialogue“.
Fotocredit: HBF / Lechner