„In Vielfalt geeint“ heißt das Motto der Europäischen Union. Damit ist längst nicht mehr nur die Diversität der nationalen Kulturen gemeint. Europa ist von einem Auswanderungskontinent zu einem bevorzugten Ziel von Migration geworden. Jährlich lassen sich etwa 700.000 Menschen in den Staaten der EU nieder. Trotzdem begreift sich Europa noch immer nicht als Kontinent der Immigration, und Menschen aus anderen Kulturen sehen sich mit restriktiven Asyl- und Arbeitsgesetzen, Ausländerfeindlichkeit und rechter Gewalt konfrontiert. Was Europa zu fehlen scheint, ist eine Politik der Vielfalt, die kulturelle Unterschiede wertschätzt und als gesellschaftliche Ressource begreift.
Nach der ersten Debatte der Reihe, in der es um die US-europäischen Beziehungen in der Ära Obama ging („Obama and the Europeans“, 28. Februar), diskutieren in der zweiten Debatte Giuliano Amato, ehemaliger Ministerpräsident Italiens, die türkisch-amerikanische Politikwissenschaftlerin Seyla Benhabib, der Chefredakteur der Schweizer Weltwoche Roger Köppel, und der nordrhein-westfälische Familien- und Integrationsminister Armin Laschet die Frage: Diversity Management oder Festung Europa – wohin steuert die europäische Integrationspolitik?
Giuliano Amato
former Prime Minister and former Interior Minister of Italy; Vice President of the Convention on the Future of Europe that drafted the new European Constitution
Seyla Benhabib
Professor of Political Science and Philosophy, Yale University
Roger Köppel
Editor-in-Chief of the Swiss weekly Die Weltwoche
Armin Laschet
Minister for Intergenerational Affairs, Family, Women and Integration of North Rhine-Westphalia
Chair: Krzysztof Michalski, Rector of the IWM