1989 – Jeder Aufbruch verlangt nach Geschichten, Teil I

Panels and Discussions

Vor 30 Jahren ist der „Eiserne Vorhang“ gefallen, viele Grenzen sind verschwunden. Doch oft scheint es, als seien sich Kulturen, Literaturen und Mentalitäten in »Ost« und »West« nach wie vor fremd. Während die wirtschaftlichen Verflechtungen längst eng geworden sind, hängt zwischen den Lebensrealitäten oft ein „gläserner Vorhang“. An guten Tagen ist er immerhin durchsichtig; am Versuch, ihn ganz zu öffnen, scheinen beide Seiten jedoch seit Jahren zu scheitern.

Schriftstellerinnen und Schriftsteller erzählen an zwei Abenden von Kontinuitäten und Brüchen in den Lebenswelten osteuropäischer Länder und von den vielfältigen Aufbrüchen seit 1989.

Mit:

György Dalos erzählt in seinem neuen Buch »Für, gegen und ohne Kommunismus. Erinnerungen« (dt. Bearbeitung von Elsbeth Zylla; C.H. Beck) von seinem Leben, und zugleich die Geschichte der großen Lebenslüge namens ›real existierender Sozialismus von 1956 bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion 1990.

Dževad Karahasan durchmisst in seinem neuen Erzählband »Ein Haus für die Müden. Fünf Geschichten« (aus dem Bosnischen von Katharina Wolf-Gießhaber; Suhrkamp) ein Jahrhundert bosnischer Geschichte und zeigt eine »Welt von Menschen, die mehr Vergangenheit haben als Gegenwart.« (C. Hell)

Tanja Maljartschuk, Autorin von »Blauwal der Erinnerung« (aus dem Ukrainischen von Maria Weissenböck; Kiepenheuer & Witsch), berichtet von den Spuren des Kommunismus innerhalb und außerhalb der Ukraine und von Männern, für die Patriotismus und Nationalismus Synonyme sind.

Moderation: Cornelius Hell

Teil II: 1989 – Jeder Aufbruch verlangt nach Geschichten
5. November, mit: Noémi Kiss, Thomas Perle

In Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Literatur