Tanja Maljartschuk
Fellowships
FellowshipsDie klassische ukrainische Literatur wurde bisher kaum ins Deutsche übersetzt. Die wenigen Übersetzungen, die es gibt, sind entweder ideologisch gefärbt (z.B. aus der DDR) oder wurden von Kleinstverlagen herausgegeben und damit nie ausführlich im deutschsprachigen Literaturbetrieb und der Wissenschaft rezipiert. Spätestens nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine zeigte sich die akute Notwendigkeit einer dekolonisierenden Annäherung an die Ukraine, ihre Geschichte und Kultur. Eine solche ist aber ohne neue Übersetzungen ihrer Klassiker—wie des Nationaldichters Taras Schewtschenko, der Vorläuferin des europäischen Feminismus Lesja Ukrajinka, des Enzyklopädisten und Romanciers Iwan Franko, des Impressionisten Mychajlo Kozjubynskyj oder des brillanten Futuristen der 1920er Jahre Mychajl Semenko etc.—nicht möglich. Zusammen mit der Übersetzerin Claudia Date entwickelt Tanja Maljartschuk ein Projekt zur Veröffentlichung der Ukraine-Bibliothek, in dessen Rahmen in den kommenden Jahren acht Bücher erscheinen sollen, darunter eines zum literarischen Erbe der Krimtataren.