Ausstellung von Paul Horn und Lotte Lyon: Neufundland

28.05.2020
News
Ausstellung von Paul Horn und Lotte Lyon: Neufundland

In Kooperation mit dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen zeigt die Knoll Galerie Wien in den IWM Räumlichkeiten eine Werkauswahl der Multimediakünstler Paul Horn und Lotte Lyon aus ihrer Serie „Neufundland“. Ausstellungsdauer: Juli bis September 2019 Ort: Stiegenhaus des IWM Besuch: im Rahmen der allgemeinen Öffnungszeit (8:30-14:30) Eintritt frei.     NEUFUNDLAND Fotoserie+Postkartenserie Kooperation …

In Kooperation mit dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen zeigt die Knoll Galerie Wien in den IWM Räumlichkeiten eine Werkauswahl der Multimediakünstler Paul Horn und Lotte Lyon aus ihrer Serie „Neufundland“.
Ausstellung von Paul Horn und Lotte Lyon: NeufundlandAusstellungsdauer: Juli bis September 2019
Ort: Stiegenhaus des IWM
Besuch: im Rahmen der allgemeinen Öffnungszeit (8:30-14:30)
Eintritt frei.

 

 

NEUFUNDLAND
Fotoserie+Postkartenserie
Kooperation Paul Horn/Lotte Lyon
2001

Neufundland ist eine Fotoserie, die verschiedene Stadtansichten und Landschaften als Motive hat. Diese Motive sind allerdings als Modelle ausgeführt. So besteht etwa der Urwald aus Salatblättern, Kressesamen, Strumpfhosen, Treibholz und anderen Elementen. Die Großstadt wird aus verschiedensten Verpackungsmaterialien und Spielzeugteilen rekonstruiert. Himmel und Meer bestehen aus Abdeckfolien, die so beleuchtet werden, dass sie Wasser- und Luftspiegelungen gleichen.

Unsere Absicht war es künstliche Räume zu schaffen, die einerseits athmospherisch sind, andererseits aber bei genauerer Betrachtung als Inszenierung erkennbar sind. Die Wahrnehmung sollte zwischen Illusion und Desillusionierung kippen können.

 

Ausstellung von Paul Horn und Lotte Lyon: Neufundland…„Man hätte glauben können“: das ist die Art von Illusion, die bezaubert. Ohne Durchblick bliebe sie ein Irrtum; ohne zärtliche Nähe nur eine belanglose Dummheit…

 

 

Das Niemandsland der Täuschungen

Die Fotoserie „Neufundland“ von Lotte Lyon und Paul Horn präsentiert ihrem Publikum  etwas Landschaftsähnliches – ein Neuland, gebildet durch Modelle, die vorwiegend aus einfachen Fundstücken bestehen. In manchen Arbeiten ist die Illusion vollkommen manifest; in anderen erschließt sie sich erst bei sehr genauem Hinsehen. Hier dient die Serie als Lektüreanleitung für die einzelne Arbeit. Wie bei allen Täuschungen der Kunst ist es auch bei „Neufundland“ entscheidend, dass das Publikum nicht getäuscht wird. Es muss vielmehr, wie der Psychoanalytiker Octave Mannoni einmal schreibt, mit den Künstlern „unter einer Decke stecken“. Würde man etwa einen Mord in einem Kriminalfilm für eine wirkliche Gewalttat halten, so wäre die Freude am Film dahin. Die Illusion muss also zu einer „anonymen“ Illusion gemacht werden. „Man hätte glauben können“ lautet ihre Formel. Und man könnte bei „Neufundland“ fortsetzen: „…obwohl die Mittel so einfach sind“. Raffinierter Modellbau würde vielleicht Bewunderung erzeugen; Fundstücke aber ermöglichen diebische Freude.

Robert Pfaller, Philosoph, lehrt an der Kunstuniversität Linz.

In cooperation with the Institute for Human Sciences, Knoll Galerie Wien is showing a selection of works by the multimedia artists Paul Horn and Lotte Lyon from their series “Neufundland” in the IWM premises.

Ausstellung von Paul Horn und Lotte Lyon: NeufundlandDuration: July to September 2019
Venue: IWM staircase
Visits: during the general opening hours (8:30-14:30)
Admission free.

 

 

NEUFUNDLAND
a series of photographs and postcards
a 
cooperation of Paul Horn and Lotte Lyon

Neufundland shows different sights of cities and landscapes. If you look more closely you see that they are models. The jungle, for instance, is made of lettuce, cress, stockings, twigs and other materials. The city is made of small boxes, packaging materials, cables and trash. The sky and the ocean are made of simple plastic foil to create the effect of water or cloud formations.

Our interest was in creating artificial surroundings that visualise a particular atmosphere while remaining easily identifiable as a manipulation. We felt that it was important to use cheap materials we found in the garbage because it was not a project intended to show our craftsmanship as model-makers.

In cooperation with Knoll Galerie Wien + Budapest