Timothy Snyder diskutiert in seinem originellen essayistischen Text die Implikationen künstlicher Intelligenz für die menschliche Zukunft. Als Einstieg dienen ihm der 1950 vom englischen Informatikpionier Alan Turing entwickelte Test, der der Frage nachging, ob Maschinen menschliches Denkvermögen unterstellt werden kann, sowie Science-Fiction-Erzählungen Isaac Asimovs und Philipp K. Dicks. Ausgehend davon analysiert Snyder verschiedene Konstellationen der Interaktion zwischen menschlichen und digitalen Wesen und zwischen unterschiedlichen Denkstilen, und diskutiert die weitreichenden Konsequenzen, die diese für Wahrheit, Freiheit, Ethik und nicht zuletzt für unser Menschenverständnis haben. Snyder sieht in der digitalen Tyrannei der Gegenwart eine kapitale Herausforderung für die Demokratie. Sie ist ein Regime, das einerseits die Wahrheit systematisch negiert, und andererseits Menschen glauben lässt, sie agierten sebstständig, obwohl ihre Handlungen vielmehr von nicht greifbaren digitalen Wesen gesteuert werden. Um Demokratie und Freiheit zu bewahren, so Snyder, bedarf es eines kritischen Umgangs mit Digitalität, eines Pluralismus von Denkstilen sowie eines kompromisslosen Festhaltens an Wahrheit und Fakten.
Und wie elektrische Schafe träumen wir: Humanität, Sexualität, Digitalität
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