Vienna Meets Prague: Photograph – Pantograph (Vernissage)

Analoge Photokunst von Andrej Kasík mit Motiven aus Prag und Lemberg/Lviv
Visual and Performing Arts

Das diesjährige Vienna Meets Prague Festival wird am Sonntag, den 2. Juni mit einem Konzert der Kafka Band „Der Process“ eröffnet. Bereits am Montag, 27. Mai, fand ein Soft Opening zur Einstimmung auf die Festivalwoche statt: Im Mittelpunkt stand die Ausstellung „Photograph - Pantograph“, die im Rahmen von Vienna Meets Prague 2024 gezeigt wurde. Bei der Vernissage präsentierten der Künstler Andrej Kasík und der Kurator Ludger Hagedorn die Werke.

Der Pantograph (wörtlich „Allesschreiber“, „Alleszeichner“) ist ein analoges Zeichengerät für die originalgetreue Duplizierung/Verkleinerung/Vergrößerung von Zeichnungen. In Zeiten vor der digitalen Bildbearbeitung war er unersetzliches Hilfsmittel der Reproduktion und besonders der technischen Zeichnung. Wie vielleicht kein zweites Ding auf der Welt steht der Pantograph symbolisch für die Fotokunst des Andrej Kasík. Auch Kasík ist ein analoger „Alleszeichner“, der in seinen Fotos die Welt auf geheimnisvolle Weise spiegelt, dupliziert, Großes reduziert oder in der Vergrößerung der Details Neues erscheinen lässt.

Pantograph heißt auch der rautenförmige Stromabnehmer einer Tram. Der Photograph hat diesen Pantograph in den Mittelpunkt eines Bildes gerückt, das der Ausstellung ihr Leitmotiv gibt. Die Tram hält vor der im brutalistischen Stil gehaltenen Fassade der Prager Neuen Szene bzw. Laterna Magika. Doch nicht nur das Gebäude trägt die Magie im Namen: Magisch ist der Moment dieses Fotos, und magisch ist die mathematische Schönheit mit all ihren Korrelationen und Parallelen, die sich öffnen. 

Gezeigt wurden ca. 60 s/w-Photos, Originalabzüge händisch auf Barytpapier.

Photomotive aus Prag und Lviv sowie Bahnreisen zwischen beiden Städten 

Andrej Kasík wurde 1982 als Sohn tschechoslowakischer Eltern in Deutschland geboren. Ausgebildet als professioneller Pianist, der seit seinem fünften Lebensjahr Klavier spielt, kam er im Alter von 14 Jahren zur Photographie, die seither eine große Rolle für sein künstlerisches Selbstverständnis spielt. Im Rahmen seiner musikalischen Ausbildung lebte er in den Jahren 1992-2000 in Lviv (Ukraine), 2001/2002 in Prag, danach in Wien. Seit 2020 betreibt er das Photolabor „Photophilia“.

Ludger Hagedorn ist Permanent Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM).

Partnership

Eine Veranstaltung im Rahmen des Festivals Vienna Meets Prague.