Neu übersetzt von Sandra Lehmann Mit Texten von Paul Ricœur und Jacques Derrida sowie einem Nachwort von Hans Rainer Sepp Jan Patočka (1907-1977) ist einer der wichtigsten Vertreter der tschechischen Philosophie des 20. Jahrhunderts. Als Schüler von Husserl und Heidegger verband Patočka das phänomenologische Denken in neuer Weise mit der Reflexion über Politik und Geschichte. Durch seine legendären Prager Untergrundseminare und sein Engagement in der Charta 77 wurde er zu einer intellektuellen und moralischen Autorität. In den Ketzerischen Essays – in den letzten Jahren seines Lebens geschrieben – hat Patočkas politisches und geschichtsphilosophisches Denken seinen prägnantesten Ausdruck gefunden. In der Zeit der »Normalisierung« nach der Niederschlagung des »Prager Frühlings« denkt Patočka über Europa als widersprüchliches, stets gefährdetes und niemals abschließbares Projekt nach – ein noch zu entdeckendes Denken, dessen Bedeutung für das Selbstverständnis Europas erst heute sichtbar wird.
Ketzerische Essays zur Philosophie der Geschichte
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